Bildungsreisen

 

 

Bildungsreise des ABV am 30.06.2019 nach Ravensburg zum Humpies Museum und dem Hopfenmuseum in Tettnang

Das Humpis-Quartier ist ein spätmittelalterliches Wohnquartier in der Oberstadt in Ravensburg, zwischen Marktstraße, Humpisstraße und Rossbachstraße. Es besteht aus insgesamt sieben Gebäuden, die um einen Innenhof gruppiert sind. Auf dem Areal befindet sich der älteste Baubestand Ravensburg. So wurden im Jahre 2003 bei archäologischen Ausgrabungen im Innenhof Reste eines Gebäudes aus der Zeit um 1050 gefunden, welche aus einer kleinen Siedlung stammten. Die Ursprünge, der sich in den Gebäuden Marktstraße 45 und Humpisstraße 1 befindenden mehrgeschossigen hochmittelalterlichen Turmhäuser reichen bis ins 12. und 13. Jahrhundert zurück. Im 15. Jahrhundert folgten grundlegende Umbaumaßnahmen. Noch heute sind zahlreiche gotische Räume aus dieser Zeit erhalten. Mit seiner Fassade bildet das Gebäude Marktstraße 45 das Herzstück des Quartiers, das seine Gebäudegestaltung und Namensgebung der einflussreichen Patrizierfamilie Humpis verdankt.  

Diese bewohnten bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts das Haus Marktstraße 45 sowie zwei dahinterliegende Gebäude. Neben der Familie Humpis waren vom 15. bis zum 17. Jahrhundert auch die mit den Humpis verschwägerten Herren von Neidegg und anschließend die Familie Reichlin von Meldegg sowie die Herren von Burgau Bewohner des Quartiers.

Im 18. Jahrhundert wurden die ehemals patrizisch bewohnten Gebäude von Handwerkern übernommen und als Werkstätten genutzt. So befinden sich eine Gerberei und eine Hutmacherwerkstatt auf dem Areal. Zusätzlich wurde eine Schankwirtschaft eingerichtet. Dabei diente der Mitte des 19. Jahrhunderts als extravaganter Speisesaal gestaltete, sogenannte „Grüne Saal“ im 1. Stock des Gebäudes Marktstraße 47 mehreren Ravensburger Vereinen als Tagungslokal. Unter der Bezeichnung „Humpishaus“ fand das Gebäude Marktstraße 45, dessen Fassade noch heute mit dem Wappen der Familie Humpis geschmückt ist, bereits in einem der ersten Stadtführer Ravensburgs aus dem Jahr 1866 Beachtung. Trotz dieser zahlreichen Erweiterungen blieb die mittelalterliche Bausubstanz größtenteils erhalten und ist daher heute im Museum zu besichtigen. In den 1980er Jahren entstand zum ersten Mal die Idee, im Humpis-Quartier ein Museum für städtische Geschichte und Kultur einzurichten. Zur Förderung dieses Ziels gründete sich 1991 die Museumsgesellschaft Ravensburg e.V. Nachdem der letzte Humpis-Wirt, Heiner König, sein Lokal 1992 schloss und sich auch die anderen Häuser leerten, wurde eine Übernahme des Quartiers durch die Stadt möglich. Für die Zustimmung des Gemeinderats waren zunächst mehrjährige denkmalpflegerische und bautechnische Untersuchungen notwendig. Nach weiteren Planungen folgte der Beschluss für die Realisierung des Museums Humpis-Quartier im Januar 2005. Nach einer erforderlichen und umfassenden denkmalgerechten Sanierung und Restaurierung wurde das Museum im Juli 2009 mit einem großen zweitägigen Mittelalterfest eröffnet.

Eine zweite Ausbauphase folgte und eine Erweiterung der Dauerausstellung sowie die sogenannten Kabinette wurden zwei Jahre später für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Leitung des Museums hatte ab der Eröffnung bis Ende 2018 der Historiker und Stadtarchivar Andreas Schmauder inne. Seit Juli 2019 wird das Museum von Sabine Mücke geleitet. Rund 459.000 Besucher haben seit der Eröffnung das Museum besichtigt (Stand 2019). (Quelle Wikipedia) Die Führung ist dann auch eine kurzweilige Entdeckungsreise durch 600 Jahre Quartier und Stadtgeschichte. Anhand von 3 ehemaligen BewohnerInnen spaziert man durch ihre unterschiedlichen Lebenswelten in ihren jeweiligen Zeitaltern. Von der noblen Wohnetage der Namensgeber Humpis mit Ihrer Handelsgeschichte des 1500 Jahrhunderts, geht es über in die Wohnräume des Weißgerbers Johnnes Wucherer ein typischer Zunfthandwerker, der im Dachgeschoß seine Felle zum Trocknen platzierte. Typisch für die Stadtgeschichte Ravensburg führte er eine gemischtkonfessionelle Ehe. Als Abschluss führt der Weg über den Innenhof auf die Laubengänge, wo man in den ehemaligen Gasträumen des Wirts Gottfried Rösch mit dem Zeitalter der Industrialisierung Bekanntschaft macht. Alles ist sehr lebendig dargestellt und man denkt, jeden Augenblick kommen die früheren Bewohner um die Ecke und wundern sich über die Menge an Leuten, die da in ihren Wohnräumen stehen. (Quelle Homepage Humpis Museum)

Die ganze Welt des Hopfens

 Nach diesem informationsreichen Start in Ravensburg ging es zum Mittagessen in die Kiesgrube in der Nähe von Ravensburg. Da das ursprünglich geplante Mittagessenlokal, uns wegen einer familiären Tragödie nicht aufnehmen konnte, taten die Wirte alles, uns unverhoffte Gäste bestens zu bedienen. Wir waren sehr zufrieden und danach ging unsere Bildungsreise weiter zum Hopfenmuseum nach Tettnang. Der Weg von Ravensburg zum Hopfenmuseum bietet einen traumhaften Fernblick auf die Allgäuer und Vorarlberger Alpen und auf den Bodensee. Man schaukelt im Bus, auf kleinen Straßen mit vielen Kurven, seinem Ziel entgegen. 

Das Hopfengut Tettnang bietet alles, was auf einer Reise durch die Welt des Hopfens nicht fehlen darf: Hopfenbau, Brauerei, Museum, Laden und Gaststätte. An einer Bierführung teilnehmen, im Museum alles über die Geschichte des Hopfens und des Hopfenguts erfahren und natürlich in der Gaststätte regionale Küche mit dem passenden Getränk dazu genießen. Zum Schluss noch durch das große Sortiment wie Hopfentee, Biergelees, Hopfenlikör und Edelbrände im Laden stöbern und das ein oder andere Eigenprodukt probieren oder neue Bierkreationen teste. Am Hopfenmuseum teilte sich unsere Gruppe auf. Die eine Gruppe machte eine Führung durch das Museum. Im Museum wird man auf eine kontrastreiche Reise geführt. Beginnend mit den ersten Zügen des Hopfenanbaus, über das moderne Hopfenjahr zur Bier- und Braugeschichte. Die andere Gruppe begab sich auf den Hopfenlehrpfad. Auch hier wurde an verschiedenen Stationen viel Wissen über Hopfen vermittelt. Der Tettnanger Hopfenlehrpfad führt mit einer großartigen Aussicht entlang der Obstanlagen und Hopfengärten. Den Abschluss des Besuches und auch den Abschluss des ereignisreichen und informationsreichen Tages verbrachten wir gemeinsam bei Kaffee und Kuchen in der Gastronomie des Museums. Es wurde lebhaft über die Eindrücke und das Gelernte diskutiert und ausgetauscht. Die Rückfahrt mit dem Bus verlief nach dem vollgepackten Tag ruhig, jedoch untermalt mit einer stimmungsvollen Gesangseinlage unseres Männerchores. Schön, wenn man das Unterhaltungsprogramm als Vereinsmitglieder mit an Bord hat. 30.06.2019 Susanne Bachmeier Schriftführerin des Allgemeinen Bildungsvereins Konstanz

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ABV Bildungsreise Ravenburg 2019