Bildungsreisen

 

 

Bildungsreise des ABV am 09.07.2017 nach Grafenhausen und Bad Dürrheim

Diese Bildungsreise des ABV stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Brauchtums, diesmal speziell der Fastnacht.
Unsere Fahrt führte uns durch den Hegau, in den Schwarzwald. Im Rothauser Tal in Grafenhausen war die erste Station. Vorbei an den beeindruckenden Liegenschaften der Rothaus Brauerei ging es zum Masken Schnitzer.

Holzbildhauer Simon Stiegel lebt in Grafenhausen. Mit seiner Holzbildhauerkunst war er aber schon in der ganzen Welt. Alle drei Jahre organisiert er ein internationales Künstlertreffen. Er gab uns einen Einblick in die Maskenschnitzerei und zeigte uns einige seiner Modelle. Vom individuellen Einzelstück bis zu Gruppenmasken ist alles vertreten. Einige konnten wir aus unserem heimatlichen Fastnachtsgeschehen wiedererkennen. Er erklärte uns seine Arbeit vom Entwurf bis zur fertigen Maske. In ganz Grafenhausen kann man seine Kunstwerke sehen; auch die derer, die zum Künstlertreffen kommen.

Da noch Zeit bis zur Weiterfahrt des Busses war, nutzten wir die Gelegenheit zum Besuch des „Schwarzwaldhaus der Sinne“, das sich in unmittelbarer Nähe des Ateliers befindet. Und hier wurden wirklich alle Sinne angeregt. Anfassen, fühlen, hören, schmecken, riechen. Wie fühlen und orientieren wir uns in totaler Finsternis? Ein Dunkelpfad gab darüber Aufschluss. Wie nutzen Tiere Ihre Sinne? Welche Sinne stehen ihnen zur Verfügung? Die Versuche sind so aufgebaut, dass jede Altersstufe sich gerne damit befasst. Ein Indoor- Barfußpfad befindet sich in einem kleinen Maskenwald. Hier war wieder der Bezug zu unserer Bildungsreise. Man konnte hier nicht nur z. B. über Glasscherben laufen, sondern zugleich auch die Narrenfiguren des Rothauser Landes entdecken.

Ein Thema der Ausstellung war Raum und Zeit und ja….die Zeit war hier viel zu kurz, denn wir hatten noch ein großes Pensum vor uns. Es war gar nicht einfach alle Mitmachbegeisterte aus allen Ecken des Hauses zu holen. Es gab so viel zu sehen und zu erleben. Einig waren sich alle. Grafenhausen mit seinen ganzen tollen Angeboten hat uns nicht zum letzten Mal gesehen. Es gibt viel zu sehen und zu erleben in dieser rührigen Gemeinde. Nach einem vorzüglichen Mittagessen in einem Lokal in der Nähe von Bonndorf, ging die Fahrt weiter nach Bad Dürrheim. Das Wetter hat es gut mit uns gemeint und so konnten wir die Fahrt und die Aussicht mit wohlig gefüllten Mägen genießen.

Nach einer kleinen Odyssee, da die direkte Zufahrt nach Bad Dürrheim gesperrt war und wir quasi mit der Kirche ums Dorf an unser Ziel gelangen mussten, kamen wir glücklich im Narrenschopf in Dürrheim an.

Der Narrenschopf ist ein Museum in Bad Dürrheim, das sich mit dem Brauchtum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht verschrieben hat. Der Narrenschopf wurde am 5. Mai 1973 eröffnet. Er ist in drei halbkugelförmigen Solebehältern der ehemaligen Rottweiler Saline aus der Zeit um 1830 untergebracht. Ausgestellt sind vor allem Narrenkleider (Narrenhäser) und Gesichtsmasken (Larven) der Narrenzünfte, die Mitglied in der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) sind. Nach eigenen Angaben ist der Narrenschopf das größte Museum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in Deutschland. 400 lebensgroße Fastnachtsfiguren aus den acht Landschaften der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte werden gezeigt. Betreiber des Narrenschopfes sind der Verein Narrenschopf Bad Dürrheim e.V. und die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Museumsleiter ist seit 1. Januar 2009 der in Crailsheim aufgewachsene Betriebswirt Daniel Rollko. (Quelle Wikipedia) Der am 16. November 1924 in Villingen gegründete Verband mit Sitz in Bad Dürrheim ist eine von Deutschlands ältesten Narrenvereinigungen, ein Zusammenschluss von 68 Narrenzünften, die in den Regierungsbezirken Freiburg und Tübingen, im Regierungsbezirk Schwaben sowie in 5 Kantonen der deutschsprachigen Schweiz beheimatet sind. Das Gebiet der Vereinigung erstreckt sich: Nach Osten im Allgäu: Wangen, nördlich Ehingen (an der Donau) und 

 

Das Gebiet der Vereinigung erstreckt sich: Nach Osten im Allgäu: Wangen, nördlich Ehingen (an der Donau) und Sachsenheim (Württemberg), zum Rhein hin nach Westen Offenburg und Endingen am Kaiserstuhl, in die südliche Richtung Bad Säckingen (am Hochrhein), in der Schweiz Willisau (Kanton Luzern) und Berschis (bei Sargans).. Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte e.V. sieht sich, als älteste Narrenvereinigung im deutschen Südwesten, in der Pflicht, das Brauchtum und Kulturgut der schwäbisch-alemannischen Fastnacht zu erhalten, zu bewahren und zu pflegen. Vor diesem Hintergrund haben sich die verschiedenen Einzelziele herausgebildet, welche die Vereinigung satzungsgemäß verfolgt. Verschiedene Gremien und Institutionen wurden hierzu gegründet und das gesondert entwickelte Leitbild soll eine Orientierungshilfe zur Erreichung der Ziele bilden. (Quelle: Homepage der VSAN)

Soweit die Theorie. Geführt wurden wir von einem excellent, im Brauchtum sich auskennenden, weiblichem Urgestein. Im herrlichen Dialekt erzählte sie uns nach kurzem Beschnuppern, was wir wohl an Scherzen ertragen könnten, wunderbare Geschichten aus und um die Fastnacht. Sie erklärte mit viel Sachverstand die Entwicklung der Häser und der Larven. Wir waren durch unseren Besuch beim Masken Schnitzer und des Schwarzwaldhauses der Sinne schon vorgebildet und hier rundete sich das Bild für uns mehr und mehr ab. Es ist ein wunderbares Museum, das unter anderem mit viel ehrenamtlicher Arbeit am Leben erhalten wird.

 

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ABV Bildungsreise Grafenhausen 2017

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