Bildungsreisen

 

 

Studienfahrt 2016 zum „Fuchshof“

36 Mitglieder des Allgemeinen Bildungsvereins Konstanz hatten sich erwartungsvoll zur Studienfahrt 2016 im „Fuchshof“ in Dingelsdorf-Oberdorf eingefunden. Gottsei-dank stimmte der Wetterbericht an diesem Tag nicht so ganz genau, statt des eigentlich angesagten Regens wurden die Besucher mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt. Bis zum Start bot sich noch Gelegenheit, das im angegliederten Hofladen in üppiger Vielfalt hauptsächlich aus eigener Produktion stammende Angebot an Obst und Früchten zu bestaunen, der eine oder andere Besucher konnte der Versuchung nicht widerstehen. Zahlreiche Spirituosen aus eigener Brennerei, frisch gepresster süßer Saft, im Haus hergestellte Kuchen und Backwaren sowie viele weitere Produkte von Erzeugern aus der Region rundeten das Angebot ab, das kaum Wünsche offen ließ

 

Immer wieder sehr erstaunlich, wie sich der „Fuchshof“ im Laufe der Jahre von einem ursprünglich rein landwirtschaftlichen Betrieb in verhältnismäßig kurzem Zeitraum in einen vorbildlich geführten umweltbewussten Obstbaubetrieb gewandelt hat.  Zu einem Rundgang durch die weitläufigen Obstanlagen lud Besitzer Heinrich Fuchs die Gäste ein, sein interessanter, gewohnt gut verständlicher Vortrag war hauptsächlich dem Thema „umweltverträglicher Schutz der Obstanlagen“ gewidmet. Durch das Auftreten immer neuer, durch Importe hauptsächlich aus Asien eingeschleppter Schädlinge werden die An-forderungen zu deren Bekämpfung immer schwieriger und aufwändiger. Mit Lockstoffen zur Verwirrung der Insekten, Hagelschutznetzen und neu auch Moskito-Schutznetzen gegen inzwischen neu auf-tretende Fliegenarten versuchen die Obst-bauern, so Heinrich Fuchs, mit großem zusätzlichem Arbeitsaufwand und erheblichen Zusatzkosten ihre Anlagen zu schützen, für alle Betroffenen eine gewaltige Herausforderung. Erschwerend ist auch, dass diese haupt-sächlich aus Asien zugewanderten Insektenarten in unserer Region noch keinerlei natürliche Fressfeinde haben. Feinde der Obstbauern sind aber auch Schorf und Sonnenbrand an den Früchten, die die Vermarktung der Früchte als Tafelobst unmöglich machen und bestenfalls zur Verarbeitung als Saft und Most geeignet sind. Dies bedeutet natürlich erhebliche finanzielle Einbußen. Die Lebenserwartung der besichtigten Apfelbäume beträgt laut Heinrich Fuchs ca. 15-17 Jahre, kleine Wurzeln ergeben etwas schwächeren Wuchs und eine Höhe, die wirtschaftlichere Bearbeitung ohne Leitern ermöglicht, allerdings brauchen die Bäume in dieser Form Stützen. Sehr ausführlich wurde von Heinrich Fuchs eine Fülle von Fragen der interessierten Besucher zu den verschiedenen Themen beantwortet, so dass allen die Problematik bewusst wurde, mit der die Obsterzeuger ständig konfrontiert werden. Immer häufigeres Auftreten eingeschleppter Schädlinge stellt sie vor immer neue arbeitsaufwändige und kostenträchtige Investitionen.

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ABV Bildungsreise Fuchshof 2016

Nach dieser Fülle von für alle verständlich vermittelten Informationen dann der Übergang zum gemütlicheren Teil, dem Dünnele-Essen. Zunächst wurden Mineralwasser und in großen Krügen frisch gepresster Süßmost, vergorener Most und vor allem der sehr „gehaltvolle“ Beerenwein bereitgestellt, für dessen Genuss vor allem für Autofahrer besser Zurückhaltung angebracht war. Gerne wurden diese Getränke auch gleich reichlich verkostet.  Eine würzige Speckdünnele eröffnete das Dünnele-Programm, weiter wurden mit Käse/Paprika, Zwiebeln, Lauch/Champignons und ziemlich deftig duftendem Knoblauch belegte Dünnele serviert, den Abschluss bildete dann eine süße Apfeldünnele. Wer immer noch nicht richtig gesättigt war, konnte noch einen beliebigen „Nachschlag“ bekommen, von Heinrich Fuchs als „Wunsch-konzert“ angeboten.  Für allgemeine Heiterkeit sorgte Heinrich Fuchs wiederum mit einer Reihe mehr oder weniger glaubwürdiger Anekdoten, auf jeden Fall aber gab er den begeisterten Zuhörern immer wieder Rätsel auf, manchmal war es für sie nicht ganz einfach, zwischen Dichtung und Wahrheitsgehalt des Vorgetragenen zu unterscheiden. Mit einem reichhaltigen Angebot an sehr großzügig eingeschenkten „Verteilerli“ in einem originellen „Wackelglas“ endete dann der offizielle Teil des „Dünnele-Festivals“, die immer wieder nachgefüllten Krüge mit den verschiedenen Säften luden aber schon noch etwas zum Verweilen ein.  

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