Bildungsreisen

 

 

Bildungsreise  am 13. Juli 2014
nach Bad Wurzach

Nicht besonders gut aufgelegt schien Wettergott Petrus an diesem Tag, trüb und regnerisch hatte der Tag begonnen. Der guten Laune der Ausflügler tat dies aber absolut keinen Abbruch. Nicht wie gewohnt zu einer Fahrt ins Blaue waren die Mitglieder eingeladen, aus organisatorischen Gründen hatte das Reiseziel schon vorher bekannt gegeben werden müssen. Da an diesem Tag das Endspiel der Fußball-WM stattfand, wurde das Programm etwas gestrafft, so konnten alle Fußballbegeisterten rechtzeitig zum Beginn der Übertragung wieder vor dem heimischen Bildschirm sitzen.

Erstes Ziel war die Käserei Vogler im Bad Wurzacher Ortsteil Gospoldshofen. Alle Teilnehmer wurden mit der aus hygienischen Gründen vorgeschriebenen Schutzkleidung ausgestattet, dies sorgte gleich zu Beginn der Führung für allgemeine Belustigung. Seniorchef Michael Vogler übernahm dann die Führung durch die Käserei. Mit seinem immer wieder mit lustigen kleinen Anekdoten gewürzten und dadurch sehr unterhaltsamen Vortrag führte er die aufmerksamen Besucher sehr ausführlich in die Geheimnisse der Käseproduktion ein. Neben einer Fülle von sehr interessanten Details über die Entstehung und wirtschaftliche Entwicklung der Käserei, damit verbunden auch die gravierenden Veränderungen in Landwirtschaft und Viehhaltung und damit auch der täglichen Milchanlieferung als Grundlage für die Käseproduktion. Sehr interessant waren auch seine Ausführungen über die riesige Vielfalt an hergestellten Käsesorten in allen möglichen Geschmacksrichtungen, sehr erstaunlich die so große Produktpalette für einen eher kleineren Käsereibetrieb Bei einem anschließenden Rundgang durch die Kühlräume konnten dann noch die vielen Käsesorten in verschiedenen Reifestadien besichtigt werden.

Bis zu den Anfängen der Gospoldshofener Käseherstellung waren die erforderlichen Werkzeuge und Gerätschaften im kleinen, aber feinen Museum zusammengetragen worden und boten einen sehr interessanten Überblick über die früher noch mit sehr viel Handarbeit verbundenen Arbeitsgänge. Einen Überblick über die in der Käserei Vogler hergestellten vielen Käsespezialitäten konnten sich die Besucher dann an der Verkaufstheke in der Sennenstube machen. Zum Verkosten wurden auch verschiedene Sorten Käsewürfel angeboten. Sehr reichlich wurde von den in großer Vielfalt angebotenen, teilweise ziemlich herzhaft „duftenden“ Käsespezialitäten „gepostet“.

Das Kurhaus am Kurpark Bad Wurzach mit seinem stilvollen Ambiente war dann das nächste Ziel. Da inzwischen der Wettergott offensichtlich ein Einsehen mit den Ausflüglern hatte, konnte man sich vor dem Mittagessen im Kurhaus noch etwas die Füße im erfreulich gepflegten Kurpark vertreten. Angesichts der reichhaltigen Speisekarte war es kein Problem, sein Wunsch-Menu zu finden, dank rechtzeitiger Vorbestellung wurden alle Essenswünsche schnell befriedigt, es gab dann auch nur zufriedene Mienen.

Nächste Station im umfangreichen Programm war dann das Torfmuseum in Bad Wurzach. In großen Vitrinen war das ganze Areal in Miniatur zu sehen, in einer geräumigen Halle waren sehr übersichtlich all die zahlreichen Gerätschaften präsentiert, die seit Jahrhunderten für den Abbau, die Verarbeitung und auch den Transport des geförderten Torfs benötigt wurden.

Dann aber der eigentliche Höhepunkt: die Fahrt mit dem Moorbähnle. Nachdem die muntere Schar von Besuchern die schier endlose Kette von offenen Waggons bestiegen hatte, gab der imposante Stationschef dann das Zeichen zur Abfahrt. Ruckelnd setzte sich das Zügle in Bewegung, angesichts des „schwindelerregenden“ Tempos wäre das oft zitierte Pflücken von Blumen während der Fahrt problemlos möglich gewesen, wenn es denn in der urigen Moorlandschaft was zum Pflücken gegeben hätte. So aber blieb genügend Gelegenheit, die schon etwas düstere Moorlandschaft mit ihrer überaus reichhaltigen und typischen Fauna und Flora, ihren zahlreichen Wasserläufen und unheimlich dunklen Seen zu betrachten. Am Wendepunkt der Bahn – dem früheren Zentrum der Torfgewinnung und dessen Verarbeitung angekommen – boten die doch inzwischen schon ziemlich verrosteten Förder- und Verladeanlagen schon einen trostlosen Anblick irdischer Vergänglichkeit, das früher sicher ziemlich geschäftige Treiben um die Gewinnung des wertvollen Torfs konnte man nur noch erahnen. Der Zugbegleiter gab dann beim Halt einen interessanten Überblick über die Geschichte des Bad Wurzacher Moors, dessen Betrieb über viele Jahrzehnte hinweg und auch die Aufgabe der Torfförderung aus veränderten Umweltbedingungen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen.

 

 

Zum Abschluss des vielseitigen und abwechslungsreichen Programms wurde wieder wie meist in den vergangenen Jahren das Gasthaus „Ritter“ in Nenzingen angesteuert, seine gute Küche und der ausgezeichnete Service machen den Besuch immer wieder zu einem sehr erfreulichen Erlebnis. Dank auch hier rechtzeitiger telefonischer Vorbestellungen wurden wieder in Rekordzeit alle Essenswünsche erfüllt. So konnten wieder in gewohnt gemütlicher Runde die verschiedenen Spezialitäten der „Ritter“- Küche genossen werden – natürlich auch mit einem guten Viertele oder einem zischigen Bier. Ohne jegliche Hektik wurde dann die Heimfahrt angetreten, das erklärte Ziel, alle Teilnehmer wieder rechtzeitig zum Beginn des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Argentinien wieder an den Zustiegsorten abzusetzen, wurde bestens erreicht. Nach dem ziemlich nervigen Endspiel gab es aber dann doch noch richtig was zu feiern: Deutschland wurde

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ABV Bildungsreise Bad Wurzach 2014

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